Bang & Olufsen Beoplay H8 Test

Es gibt nur sehr wenige Hersteller von HiFi-Komponenten, bei denen bereits der Name für Eindruck sorgt. Die dänische Firma Bang & Olufsen darf sich sogar in den eng bemessenen Kreis der „High-End-Produzenten“ mit einbeziehen und Klangästheten verneigen sich ehrfürchtig vor den Produkten dieser Technikschmiede. Selbstverständlich bildet auch der Bluetooth Kopfhörer Beoplay H8, der im Januar 2015 neu auf den Markt kam, keine Ausnahme.

Als erster Drahtloskopfhörer aus dem Hause Bang & Olufsen kam er zwar reichlich spät auf den Markt und ist mit einem Preis von rund 350€ trotzdem kein Schnäppchen. Allerdings lässt das extravagante Design bereits erahnen, welche Qualität hier technisch zu erwarten ist – und das verwöhnte Gehör wird definitiv nicht enttäuscht. Doch wie schlägt sich der B&O Beoplay H8 im Test?

Bang & Olufsen Beoplay H8 Test

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Design und Verarbeitung

Wahrscheinlich ist es das Schicksal von Bang & Olufsen, als reine Luxusmarke für die Gutbetuchten unter den oberen Zehntausend zu gelten. Als qualitätsbewusster Musikfreund kann man aber auch an dieser Stelle Understatement beweisen: Bang & Olufsen ist letztlich keine Marke zum Protzen, sondern zum Genießen.

Der Beoplay H8 ist aus Aluminium und echtem Leder gefertigt und verfügt an seiner rechten Ohrmuschel über ein innovatives berührungsempfindliches Bedienfeld. Daher ist dieser Kopfhörer für Grobmotoriker weniger geeignet.

Wie bereits bei den Modellen Beoplay H7 und Beoplay H5, ist auch beim Beoplay H8 wieder Jakob Wagner für das Design verantwortlich, der seiner Linie treu bleibt. Das Design ist sicher Geschmackssache und wirkt vielleicht etwas überladen, zeugt aber dennoch von zeitloser Eleganz. Der Beoplay H8 wird auch in Dekaden noch nicht antiquiert wirken, sondern eher als Designklassiker verehrt werden.

Besonders schön ist vor allem, dass man ihm seine Kabellosigkeit nicht ansieht: Die meist recht klobigen Akkus bei kabellosen Kopfhörern sind hier so geschickt untergebracht, dass der Beoplay H8 nichts von seiner Eleganz einbüßen muss. Sein kabelbestückter Vorgänger Beoplay H6 ist tatsächlich nur unwesentlich kleiner.

Der Schieberegler an der Unterseite dient zum An- und Ausschalten des Kopfhörers und zum Bluetoothpairing. Ein Anschluss für einen gewöhnlichen Klinkenstecker ist ebenfalls vorhanden, wenngleich dieser hier wie eine Hommage an vergangene Zeiten wirkt.

Ein besonderer Pluspunkt, den der BeoPlay H8 vielen anderen drahtlosen Kopfhörern voraus hat, ist der austauschbare Akku. Damit wird der Kopfhörer nicht nur im Test zu einem optimalen Reisebegleiter, denn ein zweiter Akku passt leichter ins Gepäck als das Ladegerät.

Und nicht zuletzt die hochwertige Verarbeitung und das farblich optimal abgestimmte Leder machen ihn zu einem Highlight für jeden Musikliebhaber. Zu bekommen ist der Kopfhörer in den Farben Argilla Bright, Gray Hazel, Natural und Black, das Gewicht liegt immer bei 225 Gramm.

Wer einen drahtlosen Kopfhörer für mehrere hundert Euro kauft, verfügt in der Regel über ein so geschultes wie verwöhntes Gehör. Der BeoPlay H8 wird zwar keinen Preis für den besten Kopfhörerklang aller Zeiten bekommen, bietet aber dennoch einen tollen Hörgenuss.

Streng genommen sind die mittleren und tiefen Töne etwas zu dominant, während die Höhen nicht immer optimal durchkommen. Wirklich auffällig wird das aber nur bei sehr wenigen Musikstücken – grundsätzlich lässt sich jedes Genre qualitativ hervorragend wiedergeben, ob Klassik oder Metal, ob leise oder laut.

Tragekomfort

Der Kopfhörer verfügt zwar über einen verstellbaren Bügel, der sich im Test aber als recht locker erwies. Das kann nicht nur die Klangqualität negativ beeinflussen, weil die Ohrmuscheln nicht perfekt umschlossen werden, sondern den gesamten Kopfhörer zu Fall bringen. Besonders bei nach vorne geneigtem Oberkörper besteht eine vergleichsweise hohe Gefahr, dass einem der BeoPlay H8 vom Kopf rutscht – von einer besonders robusten, sturzfesten Verarbeitung kann hier leider nicht gesprochen werden.

Um den Kauf des Kopfhörers also nicht schon nach kürzester Zeit schmerzlich zu bereuen, erfordert der B&O BeoPlay H8 etwas Übung: Irgendwann hat man den Dreh raus und kann auch den Kopf recht gefahrlos bewegen, ohne dass sich der Kopfhörer selbstständig macht.

An den Ohrmuscheln ist der BeoPlay H8 äußerst bequem und wunderbar weich. Ganz gleich, über welch individuelle Ohrform man verfügt, der B&O BeoPlay H8 passt immer und wird auch nach stundenlangem Tragen im Test nicht unbequem. Ob im Sitzen, im Stehen oder im Liegen, der Kopfhörer verursacht keine unangenehmen Druckstellen und sein hautfreundliches Material aus Aluminium und echtem Leder sorgt auch bei Allergikern für einen unbedenklichen Tragekomfort. Bang & Olufsen sorgt mit der klassischen Kopfhörerform des BeoPlay H8 zwar für keine Revolution, aber für eine gute Interpretation des bewährten Systems.

Funktionen

Wie bei allen batteriebetriebenen Geräten wird auch bei dem BeoPlay H8 zuerst nach der Akkulaufzeit gefragt. Der Lithium-Ionen-Akku fasst immerhin 800 mAh und verspricht damit eine Musikwiedergabe von bis zu 14 Stunden, bevor der Akku wieder aufgeladen werden muss.

Bei dieser langen Laufzeit ist die Nutzung des „Noise Cancelling“-Systems und von Bluetooth 4.0 bereits eingerechnet – die Nutzung des Kopfhörers bleibt also dauerhaft komfortabel. Und selbst bei leerem Akku kann der BeoPlay H8 als kabelgebundener Kopfhörer weitergenutzt werden.

Der Akku befindet sich in einem Fach hinter einer der Hörmuscheln und lässt sich mit wenigen Handgriffen entnehmen. So kann ein Akku aufgeladen werden, während der Kopfhörer mit einem zweiten Akku weiterbetrieben wird. Mit diesem Feature hebt sich der Kopfhörer von vielen vergleichbaren Angeboten äußerst positiv ab, denn so ist auch bei längeren Reisen ein dauerhafter Musikgenuss möglich.

Via Bluetooth kann der Kopfhörer mit den unterschiedlichsten Geräten kommunizieren: Ob MP3-Player, Stereoanlage oder Smartphone, stets lässt sich problemlos eine drahtlose Verbindung herstellen.

Hinter der geriffelten Aluminiumfläche der rechten Hörmuschel verbirgt sich die berührungsempfindliche Steuerung des Kopfhörers, über die auch der Zugriff auf das Abspielgerät (z. B. den MP3-Player) möglich ist. Die Steuerung ist intuitiv durch Klicken oder Wischen bedienbar.

Die Lautstärke wird mit einer kreisförmigen Geste reguliert, eine mittige Berührung der Schaltfläche pausiert das Abspielen des aktuellen Titels. Auch die aktive Rauschunterdrückung kann mit diesem Bedienfeld angesteuert werden. Im Test ließen sich all diese Funktionen gut anzusteuern, setzten aber eine gewisse Fingerfertigkeit voraus. Mit etwas Übung sollte das aber kein echtes Problem mehr darstellen.

Klang- und Bassqualität

Die Bassqualität des H8 sucht ihresgleichen: Satte, wummernde, störungsfreie Bässe sind nicht bei allen Kopfhörern zu erwarten, hier gehören sie zur Grundausstattung. Nur die hohen Töne lassen im Test etwas zu wünschen übrig, wenngleich man die Defizite nicht bei jedem Musiktitel heraushören kann.

Gelegentliche Rückkopplungen, die mit äußerst unangenehmen Geräuschen verbunden sind, fallen dabei schon stärker ins Gewicht.

Das integrierte Noise Cancelling des Kopfhörers sorgt für eine ordentliche, wenn auch nicht hundertprozentige Abschirmung der Umgebungsgeräusche. Die notwendigen Mikrophone befinden sich außen am Kopfhörer und dürfen nicht bedeckt werden.

Obwohl das Mikrophon beim B&O BeoPlay H8 in die Hörmuschel verbaut wurde, ist die Sprachqualität beim Telefonieren überraschend gut.

Fazit zum Bang & Olufsen Beoplay H8 Test

Im Test erweist sich der B&O BeoPlay H8 als ein ausgezeichneter Kopfhörer für höhere Ansprüche. Durch seinen guten Klang, das zeitlose Design und die qualitativ hochwertige Verarbeitung handelt es sich um eine Anschaffung, an der alle alle anderen Hörer viele Jahre Freude haben können. Inbesondere die ausgezeichnete Geräuschunterdrückung konnte uns im Test überzeugen, was das Modell zu einem der besten Bluetooth Noise Cancelling Kopfhörer macht.

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Die Top 5 On Ears findest du auf Bluetooth On Ear Kopfhörer Test.

 

4 Gedanken zu „Bang & Olufsen Beoplay H8 Test“

    • Das ist in erster Linie persönliche Präferenz. Ich bevorzuge Over-Ear gegenüber On-Ear Modellen jederzeit, weniger Druck auf dem Ohr.
      Es gibt aber noch einen – wie ich finde ziemlich entscheidenden – Unterschied zwischen H7 und H8, der kaum irgendwo erwähnt wird: Der H8 hat erheblich mehr Bass als der H7, für meinen Geschmack schon etwas zuviel, so dass es auf Kosten des Klangs / der Transparenz geht. Ist schon ein wenig im „Beats-Territorium“. Für HipHop und laute Umgebungen mag das ja gut sein, im ausgiebigen direkten Vergleich (leider nur Kabel, da der Akku leer war) finde ich den Klang des H7 insgesamt deutsch besser und auf längere Sicht auch weniger ermüdend.

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    • Hey Marius,

      das kommt auf deine Vorlieben an. Wir würden eher zur Over Ear Variante tendieren, weil hier die Geräuschunterdrückung besser ist und weniger Druck auf den Ohren entsteht!

      VG

      Antworten

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